Schöpfung und Ökologie

Interreligiöses Gespräch über die Rolle und Verantwortung von Religionen gegenüber Natur und Umwelt zur «Woche der Religionen»  mit Amira Hafner-Al Jabaji, Valérie Rhein, Doris Strahm

In vielen Religionen wird die Erde als Gottes Schöpfung angeschaut, die den Menschen zur Sorge anvertraut ist. Welchen Beitrag könnten und müssten die Religionsgemeinschaften zum Schutz der Umwelt leisten? Was tun sie bereits? Was tragen sie bei, um angesichts des Klimawandels neue Wege einzuschlagen und eine Haltung des Respekts gegenüber der Schöpfung einzuüben? Und was hindert einen Grossteil der Menschheit, das Notwendige zu tun?

Religion in den Medien: Was ist faire Berichterstattung?

Podiumsgespräch zur «Woche der Religionen» mit Amira Hafner-Al Jabaji, Jan Kellenberger, Andreas Maurer

Wenn Religion in die Schlagzeilen gerät, dann meist negativ. Medienberichte handeln zum Beispiel von zunehmender Bedeutungslosigkeit der christlichen Kirchen in der Gesellschaft, oder sie bringen den Islam in Zusammenhang mit Radikalisierung und Terrorismus. Dabei spielt auch eine Rolle, dass Berichte mit aussergewöhnlichen Inhalten umso grössere Aufmerksamkeit erhalten. Alltäglich gelebte Religion wird in den Medien hingegen wenig wahrgenommen. Inwiefern bewirken Medien eine verzerrte Wahrnehmung der Religionen? Könnte Radikalisierung durch Medienberichte sogar begünstigt werden? Was bedeuten heutige Medienberichte für religiös lebende Menschen? Was ist differenzierte und faire Berichterstattung? Im Podiumsgespräch werden diese Fragen auch anhand konkreter Medienbeiträge diskutiert.

Medizinisches Abendgespräch mit Jens Eckstein

Der Theologe Luzius Müller im Gespräch mit dem leitenden Arzt und CMIO Jens Eckstein.

Die Digitalisierung ist schon längst im medizinischen Bereich angekommen,  ihr Potenzial ist jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. Die Entwicklungen bringen offensichtliche Verbesserungen, werfen aber auch neue Fragen auf und schaffen Verunsicherungen. Elektronische Patientendossiers  und weitere digitale Hilfsmittel halten zunehmend Einzug, was von Fachleuten teils begrüsst, teils mit Skepsis betrachtet wird. Dessen ist sich auch Jens Eckstein bewusst, der zur Hälfte als leitender Arzt und zur anderen als klinischer Digitalisierungsstratege am Universitätsspital beider Basel tätig ist. Über sich selbst sagte er einmal in einem Interview, er sei ein «Dolmetscher zwischen Klinik und IT». Doch wie gestaltet sich sein Arbeitsalltag? Woran arbeitet er konkret? Was fasziniert ihn an seiner Tätigkeit, wo sieht er allenfalls die Grenzen der Digitalisierung? Wo und wie begegnet er Widerständen? Diesen und weiteren Fragen wird sich Jens Eckstein im Gespräch mit Luzius Müller stellen.

Marga Bührig-Förderpreis 2019: Seminar mit der Preisträgerin Milena Heussler

Alle zwei Jahre wird der Marga Bührig-Förderpreis für herausragende feministisch-befreiungstheologische Arbeiten vergeben. In diesem Jahr geht der Preis an die Theologinnen Milena Heussler und Evelyne Zinsstag. Evelyne Zinsstag wird ausgezeichnet für ihre Arbeit zu «Ganz Frau – ganz Mensch. Marga Bührig, Else Kähler, Ruth Epting und das Frauenzölibat der 1950er Jahren».

Milena Heussler wird ihre Arbeit «Die Darstellung der Stadtfrau Jerusalem in Ezechiel 16 im Lichte neuerer metapherntheoretischer und sozialpsychologischer Ansätze» im Seminar vorstellen. Sie nähert sich dem Text mit dem methodischen Blick der feministischen Theologie und einem traumatheoretischen Ansatz; dabei gelingt ihr immer wieder die Reflexion über die Darstellung von Frauen heute.

Die Preisverleihung selbst findet am Fr, 25. Oktober 2019, um 18.30 Uhr im Literaturhaus Basel statt.

Vom Licht durchflutet. Ein Gang durch Delémont zu den Werken von Bréchet und Bodjol

Exkursion mit der Theologin Sibylle Erhardt

Der Jura ist übersät mit modernen Glasmalereien.  Die Initialzündung dazu ging von Delémont aus: Die Architektin Jeanne Bueche engagierte namhafte Künstler zur Gestaltung moderner Kirchenfenster. Etwa zeitgleich trat André Bréchet, ein junger Einheimischer und Schüler Légers, als Pionier in dieses Métier ein. Zahlreiche seiner Werke sind in Delémont zu bewundern. Diesen wollen wir nachgehen. Zu den Werken Bréchets gesellen sich die des Genfer Künstlers Bodjol; sein ziviler Name lautete Walter Grandjean. Er brachte seine Farbmelodien in der protestantischen Kirche  von Delémont zum Klingen.

Beide Künstler verschrieben sich dem Ungegenständlichen. Sind die Bilder deswegen weniger aussagekräftig? Ein persönlicher Augenschein lohnt sich!

Treffpunkt: Bahnhof SBB, Perron 14

Kosten: CHF 30.- werden an Ort und Stelle erhoben; gemeinsames Mittagessen in einer Gaststube auf eigene Rechnung

Auskunft/Anmeldung: Sibylle Erhardt, T 079 313 31 23

Brotgespräche. Was Armut mit uns macht

Vortrag und Gespräch in der Reihe „Hotspot Theologie: Arm und Reich“ mit der Theologin Luzia Sutter Rehmann sowie Brigitte Marques und Gabi Huber vom Verein Phari

Der Wohlstand vieler Bewohner und Bewohnerinnen der Schweiz ist nicht selbstverständlich. Er beruht auf den schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen anderer Menschen. Das Gefälle zwischen Arm und Reich driftet auseinander. Auch für morgen sehen die Prognosen nicht gerade rosig aus. Es scheint, als ob unsere Welt nicht gerechter würde, als ob sich Lebenssituationen und Strukturen nicht lebensfreundlicher gestalten liessen. Gerade deswegen stellen wir uns dem Thema «Arm und Reich» an drei Abenden. Wir nehmen die alten biblischen Geschichten über Armut und Reichtum kritisch unter die Lupe, setzen sie in Bezug zu heutigen Theorien und fragen nach unserem Handlungsspielraum.

Weitere Abende in der Reihe:

10.12.2019: Gerechtigkeit? Wie kriegen wir das Kamel durch das Nadelöhr? Mit Josefina Hurtado, mission 21

17.12.2019: Wie der Besitz in die Welt kam. Mit Karel van Schaik und Benedikt Hensel.

Interreligiöses Gespräch: „Ohne uns läuft (fast) nichts!“

Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist ein staatlich begründeter Feiertag mit dem ursprünglichen Ziel, den interkonfessionellen Zusammenhalt und Frieden in der Schweiz zu stärken. Heute finden an vielen Orten interreligiöse Bettagsfeiern zur Förderung des Religionsfriedens statt. Die diesjährige Feier thematisiert das Verhältnis von Religion und Gesellschaft.

Programm

Impulsreferat «Der Beitrag der Glaubensgemeinschaften für die Gesellschaft»
Prof. Dr. Felix Hafner, Ordinarius für Öffentliches Recht/ Universität Basel

Interreligiöses Podiumsgespräch
Mit: Mazen Abdel-Rahman, Ferdaws Moschee, Islamische Kulturstiftung Basel; Visnusuthan Vairavipillai, Hindu Tempel Basel; Nadir Bal, Präsident der Alevitischen Jugendunion Europa; Simone Berger Battegay, jüdische Projektleiterin CJP, Mitglied der IGB Basel; Barbara Heer, Studienleiterin beim Arbeitskreis für Zeitfragen/Biel, Grossrätin SP Basel-Stadt

Moderation
Antonia Moser, Radio SRF

Musik
Heidi Gürtler (Akkordeon)

 

Theologische Knacknuss 2: Gebote, Verbote, Gesetze

Judentum, Christentum und Islam kennen Gebote und Verbote, die aus ihren heiligen Schriften und den Traditionen stammen. Sie beschreiben, was gut und richtig, was schädigend und falsch ist.
Jede der Religionen geht ganz spezifisch mit Geboten und Verboten um. Losgelöst von der Frage nach dem religiösen Selbstverständnis lässt sich die Frage nach dem Umgang damit aber nicht diskutieren. In jeder Religionsgemeinschaft gibt es eine grosse Bandbreite im persönlichen Umgang mit Geboten und Verboten.

An drei Abenden erhalten die Teilnehmenden von Vertreter*innen aus Judentum, Christentum und Islam einen Einblick in Grundlagen, Traditionen und Diskussionen rund um die jeweiligen Gebote und Verbote. Am vierten Kursabend tauschen sie sich untereinander und mit dem Team von religionen_lokal aus.

Programm/Termine:

  1. November: Imam Mustafa Memeti
  2. November: Katharina Merian, ref. Pfarrerin
  3. November: Rabbiner Moshe Baumel
  4. Dezember: Team religionen_lokal

 

Koran und Thora feministisch gelesen

Wie lesen und interpretieren Frauen den Koran und die Thora? Wie gestalten sich geschlechtergerechte Zugänge zu den beiden Schriften? Gibt es in Islam und Judentum überhaupt eine Koran- und eine Thoraexegese, die sich Frauenrechten und Geschlechtergerechtigkeit annimmt?

Diese Fragen stehen im Zentrum des zweiteiligen Kurses. Am ersten Abend beleuchtet Sozan Mohebbi-Rasuli das Thema aus der Sicht des Islam und am zweiten Abend  Dr. Valérie Rhein aus der Sicht des Judentums.

Leitung: Sozan Mohebbi-Rasuli, Islamwissenschaftlerin, Studienleiterin FORUM; Dr. Valérie Rhein, Judaistin, Mitbegründerin des jüdisch-pluralistischen Vereins Ofek, Mitglied der Begleitgruppe religionen_lokal

Termine: Di, 10. und Mi, 25.9.2019. 19.00-21.00 Uhr

Verführung und Widerstand – die christlichen Kirchen und der Nationalsozialismus

Input von Theo Meyer, Buchautor, und anschliessendes Gespräch

Als Hitler 1933 die Macht ergriff, war die deutsche protestantische Kirche mit der Herausgabe eines neuen Gesangbuches beschäftigt. Die Entwicklung Deutschlands zur Diktatur war für sie kein Thema. Lange tat man so, als seien die Kirchen d a s Bollwerk gegen den Nationalsozialismus gewesen. Leider war das nicht der Fall. Karl Barth und Dietrich Bonhoeffer  waren da oft sehr allein, selbst im Milieu der «Bekennenden Kirche». Bekümmert über das Versagen der Kirchen schrieb Barth 1934: «Warum muss ich so isoliert sein, auch und gerade unter den Gerechten, mit denen ich doch wahrhaftig lieber einig … sein möchte?»

Ein für die christlichen Kirchen unangenehmes Thema. Es geht darum zu ergründen, warum so viele Kirchenführer mitgelaufen sind. Haben wir, hat die Kirche die Lektion des Versagens gegenüber der Gewalt gelernt? Sind wir sicher, dass wir es heute besser machen, als unsere Grossväter und Grossmütter? Das sind die schwierigen Fragen um die es heute geht.

Nach einem Input gibt es ein moderiertes Gespräch mit Theo Meyer und dem Publikum.