„Und jetzt geh! Ich bin mit dir“

Wanderexerzitien in der israelischen Negev-Wüste

mit Theres Spirig-Huber und Karl Graf, Bern
27. Oktober – 7. November 2019

Und jetzt geh!

Wir wollen in diesen Tagen aufbrechen, jeden Tag ein Stück Weg unter die Füsse nehmen und so das Geheimnis der Wüste entdecken: eine einmalige Landschaft mit bizarren Felsformationen, Ebenen mit sanften Dünen und tiefen Einschnitten durch die Wadis, seltenen Blumen und Bäumen, die dem extremen Klima standhalten, überraschenden Quellen, die in der Einöde eine Oase bewässern. So werden wir Schritt um Schritt mit der biblischen Landschaft des Exodus vertrauter werden. Wir können uns den brennenden Dornbusch vorstellen, in dem Mose Gott begegnet ist, und das dürstende und hungernde Volk, das am liebsten zu den Fleischtöpfen Ägyptens zurückgekehrt wäre. Wir steigen auf den Moseberg, auf dem Gott den Bund mit dem Volk Israel geschlossen hat. Wir können uns ein Modell des heiligen Zeltes anschauen, in dem Gott gegenwärtig war und das Volk Israel begleitete. Wir werden am Jordan stehen, dem Ort des Einzugs ins Gelobte Land, und dort auch Jesus begegnen, der ganz in der jüdischen Geschichte verankert war und als neuer Mose selber den Weg in die Wüste gewagt hat. Wir werden auch Beduininnen begegnen, die uns erzählen werden, was es heute bedeuten kann, als Beduine und Beduinin im Negev zu leben.

Als Wanderexerzitien gestaltet, werden wir diesen Weg durch die Wüste mit dem Geist der Exerzitien und mit den Herausforderungen der Gegenwart verbinden. Wir sind überzeugt, dass diese Wegerfahrungen Zuhause nachwirken werden – in Ihrem ganz konkreten privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Alltag. Wir werden jeden Tag mit einem spirituellen Impuls beginnen, ein Stück Weg zu Fuss in Stille unterwegs sein und Gelegenheit zu Einzelgesprächen haben. Ausserhalb der Wanderzeiten können wir miteinander im Gespräch sein.

Der Iran und seine religiöse Vielfalt

Der Iran ist ein äusserst vielfältiges Land: landschaftlich, geschichtlich und gesellschaftlich. Und ja, auch religiös. Denn anders als die gängige Darstellung uns vermittelt, lebt im Iran nicht nur der schiitische geprägte Islam. Es gibt immer noch lebendige Gemeinschaften des Zoroastrismus mit seiner mehrtausendjährigen Tradition. Und auch Judentum und Christentum sind Bestandteile des faszinierenden Mosaiks.
Diese Reise führt uns zu den Stätten dieser Religionen und ermöglicht Begegnung mit ihren Angehörigen. Und natürlich werden wir auch wunderschöne Städte wie Isfahan, Yazd und Shiraz entdecken und ihre tief beeindruckenden Moscheen und anderen Bauwerke; Spuren einer der ältesten Kulturen der Welt nachgehen; in Basaren ins quirlige Leben eintauchen und die raffinierte Handwerkskunst bewundern und dabei überall unglaublich gastfreundliche und interessierten Menschen antreffen.

mit Irene Neubauer, Religionswissenschafterin, Bern

Armenien/iran

31. Mai – 13. Juni 2019 mit Eberhard Jost, Theologe, Sozialarbeiter, Ins BE

Mit dieser Reise brechen wir zu den Quellen auch unseres europäischen Erbes auf. Nicht nur Noah, der mit seiner Arche der Legende nach am Berg Ararat strandete, oder Marco Polo auf dem Weg der Seidenstrasse sind Zeugen für die entstehende Zivilisation. Armenien und Iran verbindet eine alte Geschichte, die mit dem Königreich Urartu im 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung begann und die bis heute von dem Reichtum kultureller, wirtschaftlicher und religiöser Vielfalt geprägt ist.

Ob wir in der Akustik des Höhlenklosters Geghard den Stimmen der altarmenischen Harmonien lauschen oder die erstklassigen Weine der jungen armenischen Winzer degustieren – hinter allem verbergen sich geheimnisvolle Relikte einer zeitlosen Kultur der Menschheit. In Shiraz und Isfahan manifestieren sich diese in den architektonischen Stätter des Weltkulturerbes.

In der Gastfreundlichkeit der Bewohner Armeniens und des Irans ist eine Verbundenheit spürbar, die weit vor das christliche und muslimische Zeitalter zurückreicht. So sind die Städte Yerewan oder Persepolis Zeichen der Völkerverständigung. Durch die Begegnung mit Persönlichkeiten beider Länder sind wir dem auf der Spur. Wir entdecken und erforschen nicht nur die Bazare, sondern lernen uns selbst besser kennen. Die metamorphische Kraft dieser geheimnisumwobenen Region wir uns verändern.

 

„Komm und sieh!“ – Von Jesus bewegt

«Komm und sieh!» sagte Philippus auf die Frage des Nathanael, was es denn mit Jesus auf sich habe. «Komm und sieh!» ist unsere Einladung an Sie, nicht primär touristisch in Israel/Palästina unterwegs zu sein, sondern sich von den biblischen Stätten und der gegenwärtigen Situation für den eigenen spirituellen Weg inspirieren zu lassen.

Wanderexerzitien im Heiligen Land, mit Theres Spirig-Huber und Karl Graf, Theologin/Theologe, Bern

17.-29. März 2019

„Was mir im Herzen sehnlichst brannte“ – Auf den Spuren des Johannes vom Kreuz sowie jüdischer und islamischer Mystik

Johannes vom Kreuz, der bedeutendste spanische Mystiker und Poet des 16. Jahrhunderts, engagierte sich zusammen mit Teresa von Avila für die Reform des Karmeliterordens. Seine  reformfeindlichen Mitbrüder hielten ihn deshalb 1578 im Kloster in Toledo gefangen. Er konnte jedoch aus der brutalen Haft nach Andalusien fliehen. Sein intensives spirituelles Suchen beschrieb Johannes als Suche nach dem, was «mir im Herzen sehnlichst brannte». Er war nicht nur Reformer und Kämpfer, sondern auch Poet. Er besang die einmalige andalusische Atmosphäre als «einsame waldige Täler, rauschende Flüsse, Flüstern der liebkosenden Winde». Hier erfuhr er die Kraft der Stille, die er in seinem «Cantico» als «die Musik der Stille, Einsamkeit voller Klänge» beschrieb.
Wir werden in Andalusien auf den Spuren des Johannes unterwegs sein und nach dem suchen, was uns «im Herzen sehnlichst» brennt. Wir werden im schweigenden Wandern durch Olivenhaine und bewaldete Täler etwas von der Kraft der Stille Andalusiens erleben. Wir begegnen auch Karmelitermönchen, die die Spiritualität des Johannes vom Kreuz und seiner Mitstreiterin Teresa von Avila heute leben und uns anregen können, nach unserer eigenen Spiritualität in unserer eigenen Lebenssituation zu suchen. In Andalusien begegnen wir neben vielfältigen architektonischen
ebenso auch poetischen Zeugnissen aus der maurisch-muslimischen Kultur wie der Poesie von Ibn Arabi oder der Prinzessin Umm Al-Kiram und aus der maurisch-hebräischen Kultur wie in den Schriften von Moses Maimonides oder in der Poesie von Shelmo Ibn Gabriol. Neben den vielfältigen Spuren der wechselvollen Geschichte des interreligiösen Miteinanders in Andalusien werden wir auch Menschen begegnen, die sich heute unter schwierigen Umständen im interreligiösen Dialog engagieren.
Als Wanderexerzitien gestaltet werden wir das Unterwegssein mit dem Geist der Exerzitien und den Herausforderungen der Gegenwart verbinden. Wir laden dazu ein, jeden Tag neu aufzubrechen
und sich an Johannes‘ Verbindung von Mystik und Engagement zu orientieren.

Wir sind überzeugt, dass diese Wegerfahrungen zuhause nachwirken werden, im ganz konkreten privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Alltag. Wir werden jeden Tag mit einem spirituellen
Impuls beginnen, ein Stück Weg zu Fuss in Stille unterwegs sein und Gelegenheit zu Einzelgesprächen haben.

Aegypten: Unterwegs am und auf dem Nil

Reise mit Martha Thürig-Schurtenberger, Hochdorf LU, und Mohammed Abdul Wahed, Kairo.

Im ersten Teil der Reise besuchen wir Kairo, die grösste Hauptstadt der arabischen Welt. Wie ein riesiger Teppich der Zivilisation liegt sie am Nil. Dort, wo modernes Leben auf alte Traditionen trifft; wo Eselskarren neben neuzeitlichen Fahrzeugen traben, stehen die beeindruckenden Bauwerke, die wir besuchen werden.

Der zweite Teil der Reise führt uns mit einem gemütlichen Segelschiff den Nil flussaufwärts. Währenddem wir die fantastische Nillandschaft an uns vorbeiziehen lassen, haben wir Zeit, ein spannendes Buch zu lesen, oder die vielfältigen Eindrücke der Reise zu geniessen. Unter der kundigen Führung unseres Reiseleiters besuchen wir die Tempelanlagen der Aegypter beidseits des Nils. Wir sehen und hören viel über die Pharaonen, über die Gottheiten, über das Diesseits und Jenseits und den damaligen Alltag.