Ingolf Dalferth: Sünde. Die Entdeckung der Menschlichkeit. Leipzig 2020

Nur noch schamhaft verwenden die Kirchen den Begriff Sünde. Zu Unrecht? Ingolf Dalferth verteidigt die These, dass die Verabschiedung vorschnell war: Sünde markiert unsere Endlichkeit, unsere Nicht-Vollkommenheit. Kathrin Rehmat diskutiert das Buch mit Francesco Papagni.

Der Begriff Sünde ist nach Dalferth unentbehrlich, wenn wir nicht einem ruinösen Streben nach Vollkommenheit verfallen wollen. Nicht zuletzt verweist unsere Endlichkeit auf das Unendliche, Gott. Liquidieren wir das Unendliche, können wir uns selbst nicht mehr als endliche Wesen verstehen. Ingolf Dalferth entwickelt eine Zeitkritik, die originell ist, weil sie aus dem Schatz des christlichen Nachdenkens schöpft. Und weil sie die gängige Verabschiedung der Sünde nicht mitmacht: dieser Begriff markiert die Nicht-Vollkommenheit des Menschen, die allen Visionen eines perfekten, optimierten Menschen Einhalt gebietet. Überhaupt ist ja die Sünde zurück, als Klimasünde. Der Begriff, der aus der Türe hinausgeworfen wurde, ist durch die Hintertüre wieder zurückgekommen.

Beginn 29.10.2021, 19:00
Ende 29.10.2021, 20:30
Bemerkungen
Ort Jesuitenbibliothek, Hirschengraben 74 in Zürich
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Veranstaltungs-Link https://www.jesuitenbibliothek.ch/veranstaltungen-news.html#veranstaltungen
Zielpublikum
Referent/innen, Mitwirkende Kathrin Rehmat, Francesco Papagni
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Kosten Eintritt frei
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